IZBB 2003-2009

Berlin

Zur Beachtung:

Die Informationen und "Länderspezifischen Darstellungen" wurden während der Laufzeit des Investitionsprogramms ‚Zukunft Bildung und Betreuung’ von 2003 bis 2009 im Rahmen des Projekts „Bundesweite Erfassung und Auswertung rechtlicher und konzeptioneller Grundlagen sowie des Mittelabflusses im Rahmen des Bundes-Investitionsprogramms ‚Zukunft Bildung und Betreuung’ 2003–2009 (IZBB)“ durch das Sozialpädagogische Institut (SPI) - Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule Köln – zusammengestellt und entsprechen dem Stand 2010

 

Rechtsgrundlagen:

Aus Berlin sind keine IZBB-Förderrichtlinien bekannt..

Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung” 2003-2007 (IZBB) der Bundesregierung. Ganztagsschulprogramm des Landes Berlin. Rundschreiben der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport (SenBJS), Oktober 2003.

Gesamtkonzept für die Ganztagsbetreuung von Schulkindern vom 8.12.2003, DrS 15/2355 der SenBJS (zum IZBB S. 25-31).

Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung” (IZBB) 2003 – 2007 - ergänzende Erläuterungen zur Ansatzbildung für 2004 und Prioritätenliste. Vorlage zur Beschlussfassung über Gesetz über die Feststellung des Haushaltsplans von Berlin für das Haushaltsjahr 2004/2005, Schreiben der SenBJS vom 12.2.2004.

Umbaukosten für Ganztagsbetreuung. Vorlage zur Beschlussfassung über Gesetz über die Feststellung des Haushaltsplans von Berlin für das Haushaltsjahr 2004/2005, Schreiben der SenBJS vom 6.12.2004.

Verordnung über den Bildungsgang der Grundschule (Grundschulverordnung - GsVO) vom 19. Januar 2005. Geändert durch Verordnung am 25. September 2006 (GVBl. S. 997)

Ziele der Landesregierung:

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft verfolgt folgende Ziele mit dem Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen:

Bildung:

  • herkunftsunabhängige Förderung Bildungsbenachteiligter
  •  vielfältige Anregung, Förderung besonders Begabter
  • intensive Sprachförderung durch ganztägige Begegnung
  • neue Bildungsangebote durch die Verknüpfung von Schul- und Sozialpädagogik
  • Stärkung der Bildungsbereiche analog zum Berliner Bildungsprogramm: "Körper, Bewegung und Gesundheit", "Soziale und kulturelle Umwelt", "Sprachen, Kommunikation und Schriftkultur", "Bildnerisches Gestalten", "Musik", "Mathematische und Naturwissenschaftliche Erfahrungen"
  • Rhythmisierung des Unterrichtstages adäquat zur Lern- und Leistungskurve der Kinder
  • weniger Schulabbrecher, höhere Abschlussquote
  • völlig andere Lernkultur, die Unterricht mit Zusatzangeboten und Freizeit über Vor- und Nachmittag verknüpft (Abschied von starrem 45-Minuten Takt, Raum für selbst organisiertes Lernen und Projekte, epochale Elemente etc.)

Chancengerechtigkeit und Integration Benachteiligter:

  • Ausgleich sozial ungünstiger Lernvoraussetzungen
  • Förderung von sozialer Kompetenz und respektvollen Umgangs
  • interkulturelles Lernen und Leben
  • Selbstorganisation und Tagesstruktur 
  • individuelle Förderung durch eine Lernkultur, die unterschiedliche Lernvoraussetzungen berücksichtigt (Begabungen, Lernhaltung, Bildungshaltung im Elternhaus)
  • altersübergreifendes Lernen durch das ganztägige Miteinander in Gemeinschaft

Freizeit:

  • vielfältige Anregung durch mögliche Kooperation mit freien Trägern
  • sinnvolle Freizeitgestaltung für alle
  • kompetenter Umgang mit Medien
  • Gemeinsinnorientierung
  • Öffnung von Schule in den Kiez durch Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfe, sozialen und kulturellen Einrichtungen (Jugendhilfe, Musikschulen, Sportvereinen etc.) und mit Betrieben vor Ort, durchaus auch Öffnung für Eltern und Nachbarn für gemeinsame Freizeitaktivitäten

Vereinbarkeit von Beruf und Familie:

  • Entlastung der Eltern durch gute Betreuung der Kinder
  • Entlastung der Eltern von der Hausaufgabenbetreuung
  • Erhalt qualifizierter weiblicher Fachkräfte im Arbeitsleben
  • Abbau von Karrierehindernissen
  • mehr Zeit für die Familie
  • nicht länger Kind oder Beruf, mehr Mut zum Kind (demografische Entwicklung)

In der offenen wie in der gebundenen Ganztagsgrundschule muss [.] verschiedenen Punkten besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden:

  • der Beheimatung der Kinder in der Schule und ihrem Wohlbefinden als Voraussetzung erfolgreichen Lernens und gesunder Entwicklung,
  • der gelingenden Rhythmisierung mit Phasen von Anspannung und Entspannung,
  • der Bereitstellung anspruchsvoller unterrichtsergänzender Bildungsangebote über den ganzen Tag hinweg
  • sowie der fruchtbaren Kooperation der verschiedenen "Bildungsarbeiter" in der Schule - Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und ehrenamtliche Mitwirkende."

Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule

 

 

Ganztagsschulformen nach Schularten:

In Berlin gibt es verschiedene Formen ganztägiger Betreuung von Grundschulkindern in Verbindung und Verantwortung der Bereiche Jugendhilfe und Schule:

1. Horte in Kindertagesstätten der öffentlichen und freien Träger der Jugendhilfe

2. Ganztagsgrundschulen in vollgebundener und teilgebundener Form

3. Offener Ganztagsbetrieb an Grundschulen

4. Verlässliche Halbtagsgrundschule als Schulversuch

Gesamtkonzept für die Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, http://www.pws.cidsnet.de/pws-ger/aktuell/Ganztagsbetreuung_grundschule.pdf

Grundsätzlich sind bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen in Berlin offene und gebundene Ganztagsangebote im Primarbereich und in der Sekundarstufe I möglich.

§ 19 Schulgesetz Berlin, https://www.berlin.de/sen/bildung/schule/rechtsvorschriften/

Geförderte Schulformen (GanzTags-Programm Berlin): Grundschulen (Jahrgangsstufe 1-6), Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt und Gesamtschulen.

http://www.ganztag-blk.de/cms/front_content.php?idcat=28

"Diese Verlässliche Halbtagsgrundschule wird durch Hortbetreuungsangebote des offenen Ganztagsbetriebs ergänzt." http://www.berlin.de/presse/

"Alle Sekundarschulen sind Ganztagsschulen mit Bildungs- und Betreuungsangeboten bis in den Nachmittag. Berlin baut nach den Grundschulen auch seine weiterführenden Schulen konsequent als Ganztagsschulen aus. Ein Teil der Sekundarschulen wird "in offener Form" laufen, ein Teil "gebunden" - je nach Unterrichtsschluss am späten Mittag oder Nachmittag. Endet an Schulen der Unterricht bereits gegen 14 Uhr, gibt es in jedem Fall die Möglichkeit von weiteren Angeboten für die Schülerinnen und Schüler bis 16 Uhr. Der flächendeckende Ausbau zu Ganztagsschulen verursacht den Großteil der Kosten der Strukturreform. Allein dafür sollen ab 2015 jährlich fast 14 Mio. € eingesetzt werden. Der Ausbau zu Ganztagsschulen folgt dem Standard der bisherigen Gesamtschulen. Nach den guten Erfahrungen der Hauptschulen im Rahmen des Programms Jugendsozialarbeit werden auch die Sekundarschulen verstärkt auf die Kooperation mit freien Trägern der Jugendhilfe und Jugendarbeit setzen. Wie die einzelne Schule ihre Ganztagsangebote organisiert, soll ihr selbst überlassen bleiben. Dazu gehört auch eine möglichst große Freiheit bei der Entscheidung über den Einsatz von Personalmitteln für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher oder Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter oder Mitteln für die Zusammenarbeit mit freien Trägern."

Finanzplanung der Schulstrukturreform steht, Pressemeldung des Landes Berlin vom 12. Mai 2009, http://www.berlin.de/landespressestelle/archiv/2009/05/12/127658/index.html

"Der Senat hat die Verteilung der 196 Millionen Euro für Berlins Schulen aus dem Konjunkturprogramm II beschlossen. Zusammen mit den normalen Haushaltsmitteln, den Mitteln aus dem Schul- und Sportanlagensanierungsprogramm und dem Programm 'plus50' stehen für Berlins Schulen in den kommenden drei Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro zur Verfügung. Für Kindertagesstätten sind aus dem Konjunkturprogramm II insgesamt 84 Millionen Euro und für die Berliner Hochschulen 131 Millionen Euro vorhanden. Für den Investitionsschwerpunkt Bildung in Kindergärten, Schulen und Hochschulen sollen von den Mitteln des Landes Berlin in Höhe von 632 Millionen Euro rund 65 Prozent eingesetzt werden." 

 

Pädagogisch-organisatorische Rahmenkonzeptionen:

Ausführungsvorschriften zur Erstellung der Schulprogramme und zur internen Evaluation (AV-Schulprogramm) mit Erläuterungen: Die Ausführungsvorschriften schreiben die Anforderungen an Schulprogramme als zentrales Konzept jeder Schule zur Qualitätsentwicklung sowie Mitwirkungs- und Genehmigungserfordernisse bei der Erstellung fest.

Projekt Pädagogische Schulentwicklung in Berlin: Grundlegende Veränderungen des Unterrichts durch eigenverantwortliches Lernen der Schülerinnen und Schüler

Leitbild für die offene Ganztagsgrundschule

Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin

Berliner Bildungsprogramm für die offene Ganztagsgrundschule

 

Qualitätskriterien/Evaluation:

"Jede Schule überprüft gemäß § 8 Abs. 5 Schulgesetz in regelmäßigen Abständen den Erfolg ihrer pädagogischen Arbeit. Planung und Durchführung der internen Evaluation sind Bestandteil der Schulprogrammentwicklung." Die Senatsverwaltung hat diesbezüglich eine "Ausführungsvorschrift zur Erstellung der Schulprogramme und internen Evaluation" erarbeitet.

http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/schulqualitaet/av_schulprogramm_erlaeuterung.pdf,

Die Qualitätssicherung und Evaluation in Berlin ist durch § 9 des Schulgesetzes (Teil 1) geregelt:

  • die Schulen und die Schulaufsichtsbehörde sind zu kontinuierlicher Qualitätssicherung verpflichtet
  • die interne Evaluation obliegt der einzelnen Schule und wird von Personen vorgenommen, die der Schule angehören
  • die externe Evaluation einer Schule obliegt der Schulaufsichtsbehörde

Schulgesetz für das Land Berlin, § 9 Qualitätssicherung und Evaluation, https://www.berlin.de/sen/bildung/schule/rechtsvorschriften/

Das Konzept Schulqualität in Berlin umfasst die Schulprogrammentwicklung, die Selbstevaluation der Einzelschule sowie neue Formen der externen Evaluation einschließlich schulübergreifender Instrumente der Qualitätssicherung. 

"Materialien zur Schulprogrammentwicklung", http://www.bildung-brandenburg.de/index.php?id=4801

Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin: Qualitätskriterien für gutes Schulessen, http://p19970.typo3server.info/fileadmin/downloadDateien/Berliner_Qualitaetskriterien_2005.pdf

"Qualitätsstandards zur Umgestaltung von Freiflächen an Ganztagsschulen" 

Modellversuchsprogramm QuiSS (Qualitätsverbesserung in Schulen und Schulsystemen), Teilprojekt Berlin: "Qualitätsbezogene Innovationen in Grund- und Sonderschulen (QuIGS)", Abschlussbericht (5. Sachbericht)

"Externe Evaluation. Konzept zur Inspektion der Berliner Schulen" (Mai 2005).

Die Serviceagentur "Ganztägig lernen" unterstützt die Qualitätsentwicklung der Ganztagsschulen

Das Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg ist eine Serviceeinrichtung für die Schulen, die Schulverwaltungen und die Bildungspolitik beider Länder. Es... soll wissenschaftlich fundierte Dienstleistungen erbringen, die für eine systematische Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung erforderlich sind und einen fachlichen Beitrag zur Schul- und Unterrichtsentwicklung der Einzelschule sowie zur Weiterentwicklung der gemeinsamen Bildungsregion Berlin-Brandenburg leisten.

http://www.isq-bb.de/

 

Rahmenkooperationsvereinbarungen des Landes mit außerschulischen Partnern:

Alle Rahmenvereinbarungen

http://www.berlin.de/sen/bildung/berlin_macht_ganztags_schule/fachinfo.html

Handlungsempfehlung "Kooperation von Schule und Jugendhilfe zum Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit Schwierigkeiten in der emotionalen und sozialen Entwicklung" der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. 

 

 

 

Sozialpädagogisches Institut (SPI)
- Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule Köln -

Stand: 03.11.2010

 

 

Kategorien: Bundesländer - Berlin

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