Schleswig-Holstein: Ganztagsausbau nah am Bedarf : Datum:

Bildungsministerin Karin Prien plädiert für ein flexibles Ganztagsangebot nah an den Bedürfnissen der Kinder, Eltern und Schulen und für einen breite Dialogprozess über Qualität.

In der Debatte um Ganztagsangebote an den schleswig-holsteinischen Grundschulen hat Bildungsministerin Karin Prien auf die hohe Quote von Ganztags- beziehungsweise Betreuungsangeboten von derzeit rund 93 Prozent im Land verwiesen. Die zwischen Bund und Ländern verabredete Beschleunigung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz für Grundschulkinder bringe jetzt die notwendige Dynamik. „Diese Umsetzung ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Ziel, überall und flächendeckend gebundene Ganztagsschulen mit einer verpflichtenden Teilnahme für alle Schülerinnen und Schüler fünf Tage die Woche zu etablieren. Und zwar einer verpflichtenden Teilnahme ohne jede Ausnahme. Das ist nicht die Lösung, die Familien in unserem Land wollen“, so die Ministerin. Sie spricht sich für ein Ganztagsangebot aus, das flexibel sei und die Bedarfe der Kinder, Eltern und Schulen ausreichend berücksichtige.

Um den quantitativen und qualitativen Ausbau des Ganztags erfolgreich zu erreichen, brauche es den engen Schulterschluss mit den Kommunen und dem Bund. Dies beinhalte auch die Verständigung über eine verlässliche und auskömmliche Finanzierung sowohl der Investitionskosten als auch der jährlichen Betriebskosten. Ministerin Prien: „Ich begrüße vor diesem Hintergrund das Beschleunigungsprogramm.“ Die Kommunen in Schleswig-Holstein erhalten daraus kurzfristig 25,5 Millionen Euro sogenannter Beschleunigungsmittel für investive Maßnahmen im Ganztagsangebot. Die erforderliche Kofinanzierung für diese erste von insgesamt drei Tranchen in Höhe von 11 Millionen Euro erfolgt aus dem Landeshaushalt.

Ministerin Prien: „Die Umsetzung des Rechtsanspruchs muss nah an den Bedürfnissen der Familien und der Schulen sein. Sie erfordert einen breiten Dialogprozess im Land. Einen Dialog darüber, was wir in Schleswig-Holstein unter einem guten Ganztagsangebot verstehen. Diesen Dialog führen wir und er wird uns helfen, den Ausbau des Ganztagsangebotes im Schulterschluss mit allen Beteiligten voranzubringen.“

Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

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