Schulfamilien in Pinneberg, Ostholstein, Dithmarschen und Lübeck : Datum:
Im Programm „Gemeinsam.lernen SH“ werden künftig sogenannte Schulfamilien helfen, die basalen Kompetenzen an Schleswig-Holsteins Grundschulen zu sichern und zu verbessern.
Schulfamilien sollen helfen, die basalen Kompetenzen an Schleswig-Holsteins Grundschulen zu sichern und sie sind Teil des Programms „Gemeinsam.lernen SH“, das vom Bildungsministerium gemeinsam mit der Robert-Bosch-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Bei der Auftaktveranstaltung am 11. September in Kiel hob Bildungsministerium Karin Prien noch einmal die Bedeutung der basalen Kompetenzen für den gesamten Bildungserfolg hervor:
„In den ersten vier Jahren müssen die Kinder selbstverständlich Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Hier werden die Grundlagen gelegt für einen erfolgreichen Wechsel in die weiterführende Schule, für einen Schulabschluss und für ein selbstbestimmtes Leben.“ Die Ergebnisse nationaler und internationaler Studien zur Lese-, Schreib- und Rechenkompetenz bezeichnete Prien als „besorgniserregend“ und sagte: „Unser Ziel ist es diesen Abwärtstrend zu stoppen und ich freue mich sehr, dass wir mit der Robert-Bosch-Stiftung einen Partner gefunden haben, der uns dabei unterstützen wird“.
Aktuell starten vier Schulfamilien mit insgesamt 19 Grundschulen aus den Kreisen Pinneberg, Ostholstein, Dithmarschen und Lübeck. Im darauffolgenden Schuljahr folgen vier weitere Schulfamilien. Die Gesamtprogrammlaufzeit ist angelegt auf zunächst acht Jahre.
Das Programm greift auf das erfolgreiche kanadische Modell „Family of Schools“ zurück, in dem die Schulen gemeinsam mit der Schulaufsicht datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklung betreiben. Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulaufsicht bilden nun zukünftig auch in den Programmregionen in Schleswig-Holstein „Schulfamilien“, die im regelmäßigen professionellen Austausch gemeinsam die Schul- und Unterrichtsentwicklung langfristig und nachhaltig vorantreiben. Es heißt voneinander zu lernen und gemeinsam Lösungen für Herausforderungen zu finden, die dann angepasst an die Bedingungen der jeweiligen Schule vor Ort umgesetzt werden können.
Die teilnehmenden Schulen legen sich verbindlich fest, einen Schwerpunkt auf die basalen sprachlichen und mathematischen Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler zu setzen. Zunächst wird dazu die individuelle Ausgangslage der Schülerinnen und Schüler erhoben und auf dieser Grundlage sollen dann individualisierte Lernprozesse initiiert werden, damit die Kinder ihr persönliches Potenzial besser entfalten können.
Die teilnehmenden Schulen werden im Rahmen des Programms noch enger als bisher mit der regionalen Schulaufsicht zusammenarbeiten und in Netzwerken sowie gemeinsamen Qualifizierungsmaßnahmen als Partner für die Qualitätsentwicklung der Schulen agieren. Fachliche Unterstützung erhalten sie von Trainerinnen und Trainern der Robert-Bosch-Stiftung. Schulentwicklungsberaterinnen und -berater des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) stehen den Schulen in den Umsetzungsprozessen vor Ort ebenfalls zur Seite..
Eine konsequente datengestützte Unterrichtsentwicklung mit gezielter Förderung bezeichnete Ministerin Prien „als zentrale Stellschraube zur Förderung der basalen Kompetenzen, denn eine systematische und konstruktive Auseinandersetzung mit schulischen und schülerspezifischen Daten kann die Bildungsqualität wirksam verbessern". Das Programm „Gemeinsam.Lernen SH“ ist als Transferprodukt des Landesprogramms „PerspektivSchule“ Teil des Handlungplans „Basale Kompetenzen“, der vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein erarbeitet wird. Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen im Laufe der Grundschulzeit die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch erreichen.