Rheinland-Pfalz: Sommerferienspaß mit Tradition : Datum:
Sommerspaß mit Tradition: Drei Wochen lang herrscht auf dem Gelände der Fritz-Straßmann-Realschule plus gute Stimmung in der Ferienbetreuung der AWO in Boppard.
Zunächst ein kräftiges Frühstück, dann Seifenkisten bauen oder mit den Inlinern herumsausen und anschließend raus in den Wald zum Geocaching oder auf die Sommerrodelbahn an der nahegelegenen Loreley – so machen die Ferien Spaß. Zumindest, wenn man zu den rund 80 Kindern gehört, die bei der Ferienbetreuung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Boppard mitmachen.
Drei Wochen lang herrscht auf dem Gelände der Fritz-Straßmann-Realschule plus ebenso buntes wie vielfältiges Treiben. Seit rund 30 Jahren bietet die AWO Boppard diesen Sommerferienspaß für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren an.
„Die Ferienbetreuungsmaßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Rheinland-Pfalz, denn gerade in den Ferienzeiten sind viele Kitas und andere Betreuungsangebote geschlossen“, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig, als sie sich am 25. August selbst davon überzeugen konnte, wie viel Spaß die Kinder bei den vielfältigen Aktivitäten haben.
„Für die Kinder bietet die Ferienbetreuung die Chance, Gleichaltrige aus ihrer Region kennenzulernen und vielleicht sogar Freundschaften zu schließen, die ein Leben lang halten. Mein herzlicher Dank gilt allen, die dieses Angebot möglich gemacht haben: dem Team des AWO-Projektbüros Boppard mit ihrer Leiterin Stephanie Kolz sowie dem früheren Schulleiter und Europa-Abgeordneten Norbert Neuser, der dieses Projekt sozusagen aus der Taufe gehoben hat, aber auch dem Schulträger und der Schule mit ihrem stellevertretenden Leiter Edgar Mayeh. Seit Jahren stellen sie mit vielen ehrenamtlichen Helfern immer wieder ein Programm auf die Beine, das die Kinder begeistert und für ihre Familie einen wichtigen sozialen Zweck erfüllt.“
Das Angebot richtet sich vorrangig an psychosozial besonders geforderte Familien und an berufstätige Eltern zur Abdeckung ihres Betreuungsbedarfs. Zur Förderung sozialer Integration achtet die AWO Boppard auf ein ausgewogenes Verhältnis von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen Herkunftsländern und wirtschaftlich unterschiedlich gestellten Familien. Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von ehrenamtlich tätigen Hilfskräften unterstützt, darunter viele Jugendliche.
Durch den Einsatz in der Ferienbetreuung werden sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt, gewinnen Selbstvertrauen und lernen, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Die Hilfskräfte werden im Rahmen eines Vorbereitungskurses geschult. „So erfüllt das Programm der AWO Boppard viele Funktionen und alle Beteiligten nehmen etwas mit“, betonte Ministerin Hubig, die den Kindern bei ihrem Besuch ein Paket mit Spielmaterial, Stiften und Traubensaft für die Pausen überreichte.
Etwas mitnehmen sollen dabei vor allem die Kinder, die bei den vielen Aktivitäten ihrer Fantasie und ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen können. „Es reicht nicht aus, Kinder nur zu beschäftigen. Hier bekommen sie viel Raum für kreatives Gestalten, Spiele, Sport und Spaß“, berichtete Stephanie Kolz von der AWO. „Urlaubscharakter haben Ausflüge in die Umgebung mit interessanten Erlebnissen. Die Kinder sollen zu Hause davon berichten, zusätzlich auch im Unterricht nach dem Ferienende, wenn ihre Klassenkameradinnen und Klassenkameraden die Erlebnisse einer Urlaubsreise schildern.“ Da haben die Kinder sicher eine Menge zu erzählen.
Weitere Informationen:
Die rund 7.000 Euro teure Betreuungsmaßnahme wird gut zur Hälfte durch Landesförderung finanziert, die übrigen Mittel bringen der Landkreis Rhein-Hunsrück und die Stadt Boppard sowie Spender auf. Die Landesförderung für Ferienbetreuungsmaßnahmen im Landkreis Rhein-Hunsrück beträgt in diesem Jahr insgesamt 24.515,96 Euro, die nach dem vorliegenden Kosten- und Finanzierungsplan vollständig genutzt werden sollen.
Das Land stellt pro Haushaltsjahr insgesamt eine Million Euro für die Jugendämter zur Verfügung. Neben dem Landesförderprogramm für die Ferienbetreuung steht das Bundesprogramm „Vereinbarung zur Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des „Aktionsprogrammes Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche in den Jahren 2021 und 2022“. Dieses Programm stellt in diesem Jahr insgesamt 325.000 Euro zur Finanzierung von Ferienbetreuungsmaßnahmen bereit und verstärkt damit die Landesmittel. Für den Landkreis Rhein-Hunsrück sind rund 8030 Euro vorgesehen, die nach Mitteilung der Kreisverwaltung ebenfalls vollständig verplant sind.