OECD–Bericht „Bildung auf einen Blick 2022“ : Datum:

Die OECD hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Kultusministerkonferenz ihren Bericht „Bildung auf einen Blick 2022“ vorgestellt.

Die OECD hat am 4. Oktober gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Kultusministerkonferenz ihren Bericht „Bildung auf einen Blick 2022“ vorgestellt.

Dazu erklärte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „Der OECD-Bericht ist eine wichtige Standortbestimmung und zeigt, vor welchen Herausforderungen wir stehen. Deutschland braucht dringend mehr berufliche und akademische Fachkräfte, um im internationalen Wettbewerb vorn dabei zu sein. Anders als in vielen OECD-Staaten ist der Anteil der geringqualifizierten jungen Erwachsenen in Deutschland allerdings gestiegen. Jeder Siebte im Alter von 25 bis 34 Jahren steht nicht als qualifizierte Fachkraft zur Verfügung. Das hat weitreichende Folgen für den Einzelnen und die gesamte Gesellschaft und kann uns nicht ruhen lassen. Das deutsche Bildungssystem braucht ein Update.

Der Bildungserfolg in unserem Land hängt nach wie vor stark von der sozialen Herkunft ab. Mit dem Startchancen-Programm möchte ich bis zu 4.000 allgemein- und berufsbildende Schulen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern unterstützen. Mein Ziel ist, ein Programm aufzusetzen, das vor Ort echte Wirkung entfaltet – mit modernisierter Bildungsinfrastruktur, mit einem Chancenbudget und mit mehr Schulsozialarbeit. Mit der Fortsetzung und Weiterentwicklung der Nationalen Weiterbildungsstrategie setzen sich Bundesregierung und ihre Partner darüber hinaus ambitionierte Ziele, insbesondere um Geringqualifizierten einen leichteren Zugang zu Weiterbildung zu ermöglichen. Mit bester Bildung wollen wir jeder und jedem die Chance geben, seine Träume zu verwirklichen und zu Wachstum und Wohlstand beizutragen. Das ist nur gemeinsam zu stemmen – von Bund, Länder und Kommunen sowie den Sozialpartnern. Als Bund machen wir uns für ein Mehr an Bildung stark.“

Karin Prien, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein erklärte: „Wir haben viel erreicht. Unser Bildungssystem hat in der Pandemie gezeigt, dass es auf Krisen reagieren kann. Das ist in erster Linie ein Verdienst der Schulen und allen an Schule Tätigen, die gemeinsam für das Wohl der Schülerinnen und Schüler großartige Arbeit geleistet haben. Das große Engagement sehen wir auch angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Ich danke den Schulen und Lehrkräften, dass es gelungen ist, die rund 180.000 geflüchteten Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in unser Schulsystem erfolgreich zu integrieren. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, wo unser Bildungssystem dringenden Nachholbedarf hat. Bei der Digitalisierung haben wir durch die Pandemie sehr große Schritte nach vorne gemacht, aber wir müssen noch besser werden. Ein gemeinsamer Erfolg von Bund und Ländern ist, dass der Anteil der 25- bis 34-Jährigen mit tertiärem Abschluss von 28 Prozent im Jahr 2011 auf 36 Prozent im Jahr 2021 gestiegen ist. Dies ist gelungen vor dem Hintergrund der zwei starken Säulen unseres an die Schule anschließenden Bildungssystems aus akademischer und beruflicher Bildung.

Der demografische Wandel stellt uns vor die große Herausforderung, den Fachkräftemangel zu bewältigen. So sind nicht nur Handwerksberufe vom Fachkräftemangel betroffen, sondern ganz besonders auch die Bereiche Bildung, Erziehung und Gesundheit. Bund und Länder sind deshalb gefordert, den zentralen Stellenwert von Bildung in ihrer gesamten Breite vom vorschulischen Bereich über die Schule und Berufsausbildung bis zu Hochschule und Weiterbildung zu berücksichtigen und mit den erforderlichen Mitteln auszustatten. Die Kultusministerkonferenz setzt deshalb einen besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte und des weiteren Personals im Bildungsbereich.“

Hintergrund

Der OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick 2022“ ermöglicht anhand von quantitativen Indikatoren einen Vergleich der Bildungssysteme von 38 OECD-Staaten sowie sieben Partnerstaaten. Der Bericht ist in vier Hauptkapitel unterteilt: A: Bildungserträge, B: Bildungsbeteiligung, C: Bildungsinvestitionen, D: Lernumfeld. Ein zusätzliches Kapitel umfasst Daten zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Bildungssysteme.

Quelle: Kultusministerkonferenz