Minden: Sporthalle, Mensa und Räume für den Ganztag : Datum:

Die Stadt Minden baut eine neue Einfeldsporthalle in Dankersen. „On top“ entstehen eine Mensa und Räume für den offenen Ganztag.

Noch ist der Himmel im Rohbau der neuen Einfeldsporthalle an der Grundschule Dankersen-Leteln zu sehen, wenn man nach oben sieht. Aber nicht mehr lange. „Denn bis spätestens Ende August soll das Dach drauf“, sagt Projektleiter Christoph Gleffe von der städtischen Gebäudewirtschaft bei einer Baustellenbesichtigung. Die im September 2022 begonnenen Arbeiten für den Neubau schreiten gut voran. Bevor der erste Stein gesetzt werden konnte, musste erst die alte Sporthalle aus den 1970er Jahren abgerissen und Boden rundherum abgetragen werden, so Gleffe weiter.

Um eine Barrierefreiheit zu gewährleisten, musste das Niveau zwischen dem Schulgelände und der neuen Sporthalle angeglichen werden. Dieses wird damit erreicht, dass die neue Sporthalle rund einen Meter im Erdreich eingelassen ist. Die städtische Gebäudewirtschaft baut hier nicht nur eine neue, moderne und größere Einfeldsporthalle, sondern „on top“ - über den Umkleiden und Duschen - auch eine neue Mensa mit Speisenausgabe und weitere Räume für den offenen Ganztag (OGT). „Für dieses stark gewachsene Angebot musste dringend mehr Raum geschaffen werden“, erläutert der Beigeordnete für Finanzen und Gebäudewirtschaft, Nobert Kresse, vor Ort.

Als Ende der 1990er Jahre der Anbau an der zweizügigen Grundschule Dankersen-Leteln fertiggestellt wurde, gab es dort noch keinen offenen Ganztag. Jetzt nutzen im Durchschnitt 70 bis 75 Prozent der Kinder das offene Angebot, das immer auch ein gemeinsames Mittagsessen vorsieht. „Ein Großteil aller in den nächsten zehn Jahren geplanten Erweiterungen an Mindener Grundschulen ist im offenen Ganztag begründet“, ergänzt der Leiter des Bereiches Gebäudewirtschaft, Jörn Schunk.

Bis zur Fertigstellung der Halle mit der Mensa und weiteren Räumen schließt eine angemietete Container-Anlage die Raum-Lücke. Diese wurde im August 2022 nach einem notwendigen Baugenehmigungsverfahren fertiggestellt. Dafür war ein Grunderwerb notwendig.

Dem Neubau an der Mainstraße geht ein Planungsprozess voraus, der im Februar 2021 mit einem Beschluss durch den Ausschuss für Bildungsarbeit für die „Variante 3 der Machbarkeitsstudie“ angestoßen wurde. Mehrere Vorschläge wurden daraufhin mit der Schulleitung und den Trägern des offenen Ganztags unterbreitet, bis der jetzige Entwurf des städtischen Architekten Eberhard Daske eine breite Zustimmung fand. Im Dezember 2021 wurde dann der Bauantrag eingereicht, am 28. Juni lag die Baugenehmigung für den Neubau der Halle vor und im August 2022 wurde mit den Abbrucharbeiten der alten Sporthalle begonnen.

Die Sporthalle mit der Mensa und den Nebenräumen soll zu Beginn des Schuljahres 2024/25 im August 2024 fertig sein. Probleme bereiten nach wie vor Materiallieferungen und stark schwankende Rohstoff-Preise, berichtet Gleffe. So wurden ursprünglich für den Bau der Halle rund 3,5 Millionen Euro eingeplant. Nach dem Beschluss des Bildungsausschusses im Februar 2021, den Bau um eine Mensa mit 100 Plätzen, eine Ausgabeküche, zwei OGT-Räume, und eine zusätzliche Toilettenanlage im EG zu erweitern und die alte Mensa im Bestandsbau zu Mehrzweckräumen umzubauen, wurde 1 Million Euro als Nachfinanzierung in den Haushalt gestellt.

„Doch auch dieser Betrag reichte aufgrund der sehr angespannten Marktlage mit der laufenden Pandemie und nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar 2022 nach einer aktuellen Baukostenschätzung nicht mehr aus“, so der Beigeordnete. Es mussten noch rund 2 Millionen Euro wegen stark gestiegener Materialpreise „draufgelegt“ werden, so dass die Gebäudewirtschaft nun von einer Bausumme in Höhe von 6,5 Millionen Euro ausgeht. „Ganz schön viel für eine solche Halle“, findet Norbert Kresse. Aber wenn keine günstigeren Ausschreibungs-Ergebnisse vorlägen, müsse bei den Baukosten nachfinanziert werden. „Auf den Bau verzichten, ist gar keine Option.“

Das Raumkonzept der neuen Sporthalle umfasst eine Einfeldsporthalle mit zwei Schülerumkleiden inklusive Duschen und WC-Bereichen, zwei Lehrerumkleiden mit Duschen und WC sowie eine Lagerfläche für Sportutensilien. Der zweigeschossige Bau – im 1. OG befindet sich die Mensa mit den Nebenräumen - ist künftig über mehrere ebenerdige Zugänge von außen sowie durch einen Aufzug im Inneren des Gebäudes in allen Bereichen barrierefrei erschlossen. Der Bau hat eine Bruttogeschossfläche von ca. 1.500 Quadratmetern sowie eine Nutzfläche von ca. 1275 Quadratmetern.

„Die Außenwände werden in Stahlbeton und Mauerwerk ausgeführt und im unteren Bereich mit gelbem Klinker verblendet, um eine gestalterische Verbindung zum Bestandsbau herzustellen“, erläutert Projektleiter Gleffe. Der obere Bereich der Sporthalle wird als verkleidete Trespa-Fassade in Grautönen hergestellt. Durch die Nutzung von robusten Materialien für die Außenhülle solle eine möglichst stabile und nachhaltige Bauweise erreicht werden. Auch auf Nachhaltigkeit wird Wert gelegt. So erhält der Bau eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach und ein Gründach. Der selbst erzeugte Strom sei im Wesentlichen für den Eigenverbrauch bestimmt, so Jörn Schunk.

Sämtliche Leistungen – von der Grundlagenermittlung über den Entwurf, den Bauantrag, die Ausschreibungen, die Bauleitung und Koordinierung sowie die Bauüberwachung zu diesem Objekt – erfolgen durch die Gebäudewirtschaft der Stadt Minden.

Quelle: Stadt Minden