Lesetipp: Schulhofgestaltung: „Tristesse ade…“ : Datum:
„Tristesse ade…“ konnte die Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Wiesbaden 2017 ihrem alten Schulhof sagen. Eine Broschüre der Initiative „deinSchulhof“ gibt Anregungen und Tipps.
Schulhöfe müssen keine Betonwüsten sein. Das beweisen über 1.000 Schulen, die 2015 bis 2017 bei der Initiative „deinSchulhof“ mitgemacht haben. Die Initiative war von der Stiftung „Lebendige Stadt“ und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ins Leben gerufen worden. Als Sonderveröffentlichung der Stiftung „Lebendige Stadt“ ist kürzlich die Abschlussbroschüre „Gestaltung von zukunftsweisenden Schulhöfen“ erschienen. Die Dokumentation gibt zahlreiche Anregungen für die eigene Schulhofgestaltung.
Die Initiative „deinSchulhof“ basierte unter anderem auf eine forsa-Umfrage von 2014: Danach gaben 85 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler an, dass ihnen ihr Schulhof gut bis sehr gut gefällt. 82 Prozent gaben an, dass es an ihren Schulen ausreichend Bäume, Pflanzen, Blumen und Rasenflächen gebe, 74 Prozent waren mit den Sportmöglichkeiten zufrieden, und 71 Prozent hielten das Angebot an Sitzgelegenheiten für ausreichend. Und: Die Bereitschaft, bei der Verbesserung des Schulhofs selbst Hand anzulegen, war mit 82 Prozent sehr groß.
Doch 76 Prozent der Schülerinnen und Schüler meinten, dass es ihrem Schulhof an Raum für Kreativität und eigene Ideen mangele, 44 Prozent wünschten sich Orte für Ruhe und Entspannung. 55 Prozent der Schülerinnen und Schüler kannten – abgesehen von den Sportstunden – keinen Unterricht im Freien, wobei an weiterführenden Schulen deutlich mehr im Freien unterrichtet wurde als an Grundschulen, und nur 24 Prozent nutzten ihren Schulhof auch nach Unterrichtsschluss.
Etwas Besonderes war auch, dass die Expertenjury des Wettbewerbs die Bewerbungen der Schulen zunächst jungen Expertinnen und Experten – nämlich Schülerinnen und Schülern zweier Grundschulen, der Ganztagsgrundschule Charlottenburger Straße und der Stadtteilschule Oldenfelde in Hamburg – zur Begutachtung und Bewertung vorlegte.
Den Bericht darüber und vor allem über die guten Beispiele der Wettbewerbsschulen – anschaulich durch Fotos ergänzt – enthält nun die Abschlussbroschüre:
Die zehn „Schulhöfe der Zukunft 2015“
- Grundschule am Baumschulenweg (Bremen)
- Münsterlandschule Tilbeck in Havixbeck (Nordrhein-Westfalen)
- Gymnasium Herzogenaurach (Bayern)
- Gesamtschule Holweide Köln (Nordrhein-Westfalen)
- Eichendorff-Grundschule Kronshagen (Schleswig-Holstein)
- Pater-Alois-Grimm-Schule Külsheim (Baden-Württemberg)
- Stephen-Hawking-Schule Neckargemünd (Baden-Württemberg)
- Dietrich-Bonhoeffer-Schule Pulheim (Nordrhein-Westfalen)
- Lebenswelt-Grundschule Zwenkau (Sachsen)
- Eugen-Kaiser-Schule Hanau (Hessen)
Ganz besonders anschaulich gelungen sind die Porträts der drei Schulen, die 2016/2017 im Zuge des Wettbewerbs beim Umbau ihres Schulhofs unterstützt werden konnten – nicht zuletzt dank äußerst anschaulicher „Vorher-Nachher“-Fotos:
- Buchenbergschule Bad Doberan (Mecklenburg-Vorpommern)
- Hans-Fallada-Schule (Berlin-Neukölln)
- Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule Wiesbaden (Hessen)
Das Motto der Aktion Schulhofpate in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule spricht für sich: „Tristesse ade…“.