Wissensspeicher Qualität: Individuell lernen – Ganztag gestalten : Datum:
Die Broschüre „Individuell lernen – Ganztag gestalten“ des Teams von LiGa Schleswig-Holstein stellt drei gute Beispiele vor, einschließlich „Tipps für andere Schulen“.
28 Ganztagsschulen aus Schleswig-Holstein haben im Programm „LiGa – Lernen im Ganztag“ ein eigenes Entwicklungsvorhaben zum individualisierten Lernen konzipiert und umgesetzt. Die Vision: „mehr individuelle Förderung im Ganztag und bessere Bildungschancen für alle“.
Grundlage dafür war ein Landeskonzept, das von 2016 bis 2019 gemeinsam von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, der Stiftung Mercator, dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein, dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), der Schulaufsicht und der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Schleswig-Holstein entwickelt wurde. Es wurden drei schulische Entwicklungsnetzwerke mit jeweils 8 bis 10 Schulen gebildet, die ein Entwicklungsvorhaben in einem der drei Handlungsfelder: 1) Verzahnung von Vor- und Nachmittag, 2) Inklusion, Diversität, Heterogenität oder 3) Kooperation und partizipative Schulkultur wählen konnten. Mit den Schulen beteiligten sich 10 Schulaufsichtsbeamte am Projekt.
Drei gute Beispiele werden – stellvertretend für alle 28 beteiligten Ganztagsschulen – in der Broschüre „Individuell lernen – Ganztag gestalten“ (2019) durch das Team „LiGa Schleswig-Holstein“ vorgestellt.
- Die Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule Kiel hat Trainingsstunden eingeführt und dazu ein Sprachförderkonzept entwickelt.
- Die Gemeinschaftsschule Harksheide in Norderstedt hat freiwillige Lernzeiten eingeführt.
- Die Gemeinschaftsschule Wentorf hat einen lebensnahen Englisch-Trainingskurs im Ganztagsangebot.
Carsten Haack, Schulleiter der Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule Kiel, resümiert in der Broschüre: „Das Programm LiGa gab uns die Zeit und die Möglichkeit, uns außerhalb der Schule in einem sehr wertschätzenden Rahmen der konzeptionellen Arbeit zu widmen. Die Beratung von außen und der Austausch mit den anderen Schulen waren ein Segen.“
Und Sabine Schratzberger-Kock, Leiterin des Offenen Ganztags der Gemeinschaftsschule Wentorf, reflektiert den Prozess: „Zu Beginn der Ganztagsschule waren wir viel zu visionär unterwegs. Wir haben viel zu groß gedacht und das Kollegium nicht mitgenommen. Verzahnung erwies sich in der Praxis als sehr theoretischer Begriff. Im Prinzip haben wir dann das Pferd von hinten aufgezäumt. Die Verzahnung haben wir über die Nähe der Ganztagsangebote zu den Unterrichtsthemen in Schwung gebracht.“
Die vielen „Tipps für andere Schulen“ sind sicherlich besonders hilfreich. Nur drei seien hier zitiert:
„Achtung! In Schulen kann es auch passieren, dass man sich im Kreis dreht und nicht vorankommt. Das muss man im Blick haben und durchbrechen.“
„Fragen Sie die Schülerinnen und Schüler! Schule ist für Kinder da. Durch z. B. Umfragen können sie an Entwicklungsprozessen beteiligt werden. Hospitationen sind hilfreich! Zu sehen, wie andere Schulen es machen, wirkt stärkend und inspirierend.“
„Feiern Sie den Erfolg! Wenn etwas gelungen ist, sollte man das auch feiern, sich über den Erfolg freuen und damit nach außen gehen. Denn gute Ganztagsschule soll und muss gesehen werden.“
In einer abschließenden Übersicht über alle teilnehmenden Schulen werden auch die einzelnen Entwicklungsvorhaben genannt. Zu ihnen gehören Ganztagsschulen, die wir auf www.ganztagsschulen.org porträtiert haben, wie die Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule Kiel, die Grund- und Gemeinschaftsschule Boostedt oder die Schule am Burgfeld in Bad Segeberg.