Hessen: „Fliegendes Künstlerzimmer“ in der IGS Wetter : Datum:

Ein mobiles Künstleratelier gastiert seit Kurzem auf dem Schulhof der Wollenbergschule, einer Integrierten Gesamtschule und gebundenen Ganztagsschule in der Stadt Wetter (Hessen).

Die Crespo Foundation hat mit dem Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Wollenbergschule Wetter ein in Hessen bislang einmaliges Format der Kulturellen Bildung auf die Beine gestellt: „Das fliegende Künstlerzimmer“.

Ein eigens dafür entworfenes mobiles Künstleratelier gastiert seit Beginn des Schuljahres 2018/2019 auf dem Schulhof der Integrierten Gesamtschule Wollenbergschule im mittelhessischen Ort Wetter. Darin wohnt und arbeitet der Künstlerstipendiat Jan Lotter als Artist-in-Residence und öffnet an drei Tagen in der Woche sein „Haus“ für die SchülerInnen der IGS Wollenbergschule – ein ganzes Schuljahr lang. „Der Crespo Foundation war es wichtig, einen Raum zu schaffen, der ganz vom Künstler her gedacht ist: einen Raum für seine eigene künstlerische Entfaltung sowie für die Entwicklung und Erprobung neuer Konzepte der Kulturellen Bildung an Schulen“, so Ulrike Crespo, Gründerin der Crespo Foundation.

„Die Verzahnung des Schullebens mit dem Künstlerleben – das ist eigentlich die Idee und das ist auch das Besondere an dem Projekt“, erklärt der Hessische Kultusminister Alexander Lorz. „Das fliegende Künstlerzimmer ist ein bestechendes Instrument, um Kultur aus dem Ballungsraum in den ländlichen Raum hinauszubringen“, betont Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst.

In enger klassen- und fächerübergreifender Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern der Schule entwickelt der Künstlerstipendiat Jan Lotter künstlerische Ansätze, um den Kindern und Jugendlichen neue ästhetische Perspektiven auf die Lehrinhalte zu eröffnen. Gleichzeitig möchte der Deutsch-Kolumbianer die regionale Kulturlandschaft zum lebendigen Austausch in sein Künstleratelier einladen und die Schule damit kommunal und kulturell vernetzen.

Jan Lotter: „Es geht mir letztendlich darum, neue Sichtweisen zu ermöglichen, dabei nicht didaktisch zu sein und dies so zu gestalten, dass sich sowohl Schüler und Lehrer als auch Menschen aus der direkten Umgebung davon angesprochen fühlen.“ Von den Architekten Prof. Nikolaus Hirsch und Prof. Dr. Michel Müller als ästhetisch und funktional attraktive Modul-Architektur in Holzbauweise entworfen, wird „Das fliegende Künstlerzimmer“ so zu einem einladenden und inspirierenden außerschulischen Ort mitten auf dem Schulhof.

Ganz im Sinne ihres Mottos „Menschen stark machen“ hat die Crespo Foundation mit „Das fliegende Künstlerzimmer“ gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, dem HKM, dem HMWK sowie dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und der IGS Wollenbergschule Wetter ein Programm der Kulturellen Bildung entwickelt, das die kulturelle Schulentwicklung hessenweit langfristig vorantreibt und insbesondere auch im ländlichen Raum realisiert werden kann. Gleichzeitig fördert „Das fliegende Künstlerzimmer“ Künstlerinnen und Künstler dabei, während ihrer Zeit als Artist-in-Residence eigene künstlerische Projekte zu realisieren und parallel dazu ihre Kompetenzen in der künstlerischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kontext Schule weiterzuentwickeln.

Das HKM unterstützt das Projekt durch besondere Fortbildungsformate sowie eine Prozessbegleitung. So wird die Schule etwa ins Netzwerk der kulturell aktiven Schulen aufgenommen und erhält dadurch die Möglichkeit, an besonderen Angeboten teilzunehmen oder pädagogische Tage durchzuführen.

Mit dem Ziel, mehr jungen Menschen die Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen, fördert das HMWK die Künstlerinnen und Künstler über ein Arbeitsstipendium in Höhe von monatlich 2.000 Euro sowie einen Material- und Aufwendungszuschuss von jährlich 6.000 Euro. Die Crespo Foundation hat unter Federführung der Architekten Prof. Nikolaus Hirsch und Prof. Dr. Michel Müller die Entwicklung und Realisierung der mobilen Architektur beauftragt, während der Landkreis Marburg-Biedenkopf für die Organisation vor Ort sowie die Übernahme der technischen Kosten verantwortlich ist.

„Wir freuen uns, mit dem fliegenden Künstlerzimmer auch einen inhaltlichen Beitrag zur kulturellen und ganzheitlichen Bildung an unseren Schulen leisten zu können“, betont die Landrätin für den Landkreis Marburg-Biedenkopf, Kirsten Fründt. Dies werde durch den engen Kontakt zwischen Schülern auf der einen Seite und dem Künstler auf der anderen Seite verstärkt: ein direkter Austausch, der die Schulgemeinde bereichern werde.

Quelle: Hessisches Kultusministerium

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