Hamburg: Festschrift „10 Jahre Regionale Bildungskonferenzen“ : Datum:

Seit zehn Jahren gibt es in Hamburg die Regionalen Bildungskonferenzen in allen Bezirken. Zum Jubiläum ist jetzt eine Festschrift erschienen.

Vor zehn Jahren gingen in allen sieben Hamburger Bezirken die Regionalen Bildungskonferenzen (RBK) an den Start. Ziel war es, bestehende Bildungsangebote besser aufeinander abzustimmen und die beteiligten Bildungseinrichtungen zu einer stärkeren Zusammenarbeit zu bewegen. Denn selbst in gut vernetzten Stadtteilen klappt die Kooperation in Bildungsfragen nicht immer gut. Mit der Einrichtung der RBKs hat sich das vielerorts gebessert: Zwei- bis drei Mal pro Jahr setzen sich seitdem Vertreter aus Schulen, Kitas, Volkshochschulen, Jugendeinrichtungen, Kultur- und Sportvereinen an einen Tisch. Zum zehnjährigen Bestehen der RBK ist jetzt eine Festschrift erschienen.

Die Planung, inhaltliche Ausrichtung und Organisation der RBK vor Ort erfolgt jeweils durch eine bezirkliche Steuerungsgruppe, die mit Vertretern der Schulbehörde und des jeweiligen Bezirksamtes besetzt ist. Die bearbeiteten Themen sind abhängig von aktuellen Entwicklungen und den unterschiedlichen Bedürfnissen in den Bezirken. Der schulische Ganztag sowie Neuzugewanderte spielten in den letzten Jahren in allen Bezirken eine wichtige Rolle. Der Übergang von der Kita in die Grundschule, aber auch Sucht, Medien, Absentismus und Klimaschutz waren und sind weitere zentrale Themen der RBK.

In der gerade erschienenen Festschrift wird auf 140 Seiten auf die Geschichte, das Anliegen und den rechtlichen Rahmen der Regionale Bildungskonferenzen eingegangen, es gibt Interviews mit den beiden „RBK-Erfindern“ Thorsten Altenburg-Hack und Hans-Peter de Lorent, und es kommen Mitglieder der bezirklichen Steuerungsgruppen zu Wort. Für jeden der sieben Bezirke erfolgen ein Rückblick auf Konferenzen, Vorhaben und Diskussionen sowie ein Ausblick in die Zukunft und anstehende Aufgaben. 

Auszug:

„Wie haben wir das geschafft?“
Gespräch mit den „Erfindern“ und Unterstützern der Regionalen Bildungskonferenzen Thorsten Altenburg-Hack und Dr. Hans-Peter de Lorent:

„(...) War es eigentlich schwierig, die Regionalen Bildungskonferenzen dauerhaft zu etablieren? Gab es bestimmte Themen, die besonders dazu beigetragen haben?

Altenburg-Hack: Wir haben ja Anfang der 2010er Jahre intensiv den Ganztag ausgebaut, als erstes Bundesland flächendeckend. Das war natürlich enorm aufwändig. Gleichzeitig war es aus den Erfahrungen der Schulreform heraus wichtig, den Eltern gegenüber Verbindlichkeit zu versichern. Man musste zum Beispiel klarstellen, dass kein Kind in den gebundenen Ganztag muss. Es geht vielmehr darum: „Wähl doch bitte aus, welchen Ganztag du wünschst“. Das war deutlich liberaler, und deswegen haben wir jetzt eine Abdeckungsquote von 100 Prozent und eine Teilnahmequote von 87 Prozent. Dieses Thema aufzugreifen, war wichtig und es hat die Regionalen Bildungskonferenzen geprägt. Für das Thema Ganztag ist es maßgebend und zwingend, dass verschiedene Akteure zusammenkommen, die früher unterschiedliche Standpunkte vertreten haben. Ich bin der Meinung, dass das Zuhören im Rahmen der Bildungs-konferenzen zur Befriedung mancher Prozesse beigetragen hat. Dort kann man seine kritische Meinung zu Fragestellungen einbringen, und dies hat an vielen Stellen stattgefunden. (...)

Landeszentrale für politische Bildung Hamburg / Behörde für Schule und Berufsbildung (Hg.) (2021): 10 Jahre RBK. Regionale Bildungskonferenzen in Hamburg. Hamburg.

Die Festschrift ist erhältlich bei der Landeszentrale für politische Bildung sowie in allen sieben Bezirksämtern.


Quelle: Newsletter des Amtes für Bildung der Behörde für Schule und Berufsbildung vom 28.5.2021 / Claudia Pittelkow

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