Hamburg: BERTINI-Preis 2023 – jetzt noch bewerben! : Datum:

Ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen: Noch bis zum 24. November können sich Schülerinnen und Schüler einzeln, als Gruppe oder im Klassenverband mit Projekten um den BERTINI-Preis bewerben.

In einer Zeit, die geprägt ist von Terroranschlägen, Kriegen und Konflikten, von wachsendem Antisemitismus und zunehmenden Spannungen, wird es immer wichtiger, ein Zeichen zu setzen. Der BERTINI-Preis, ruft dazu auf, aktiv zu werden!

Noch bis zum 24. November können sich Schülerinnen und Schüler einzeln, als Gruppe oder im Klassenverband mit ihren Projekten um den BERTINI-Preis bewerben. Am 27. Januar 2024, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, wird der Preis zum 26. Mal im Ernst-Deutsch-Theater verliehen.

Teilnehmen können junge Menschen ab 14 Jahren, Voraussetzung für die Bewerbung ist eine ausführliche Dokumentation des Projektes, das gegen Unrecht, Ausgrenzung oder Gewalt von Menschen gegen Menschen in dieser Stadt eintritt. Es ist keine bestimmte Form für die Abfassung der Dokumentation vorgeschrieben. Das Projekt muss noch nicht abgeschlossen sein, sollte aber so weit fortgeschritten sein, dass eine Beurteilung durch die Jury möglich ist. Der BERTINI-Preis wird für das gesamte Jahr 2023 verliehen. Daher können auch alle Projekte aus dem 2. Schuljahr 2022/2023 an der Ausschreibung teilnehmen.

Über den BERTINI-Preis

Der Name des Preises geht zurück auf den Roman „DIE BERTINIS“, in dem der Hamburger Schriftsteller Ralph Giordano das Schicksal seiner Familie während der Verfolgung in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur schildert. Der Roman geißelt die Ausgrenzung, Verfolgung und Erniedrigung, die viele Hamburgerinnen und Hamburger in jener Zeit erlitten, und er beschreibt Menschen, die damals wegschauten, das Unrecht duldeten oder unterstützten. Er würdigt aber auch jene, die Zivilcourage bewiesen und ihren verfolgten Mitbürgerinnen und Mitbürgern – oft unter Einsatz des eigenen Lebens – geholfen haben.

Anknüpfend daran will der BERTINI-Preis Projekte fördern, die sich im Rahmen von Unterricht, Uni-Seminaren, Arbeitsgemeinschaften in Schule und Uni, Jugendgruppen oder in der Freizeit gegen Ausgrenzung von Menschen in Hamburg wenden, die Erinnerungsarbeit leisten und Spuren vergangener Unmenschlichkeit in Hamburg sichtbar machen, und er will junge Menschen würdigen, die ungeachtet der persönlichen Folgen couragiert eingegriffen haben, um Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt von Menschen gegen Menschen in Hamburg zu verhindern.

Die Preisträger 2022 waren:

Helmut-Schmidt-Gymnasium

Schülerinnen und Schüler der Theater-AG des Helmut-Schmidt-Gymnasiums aus Wilhelmsburg gingen für ein einzigartiges Gedenkprojekt auf die Straße: Sie führten im November 2021 gemeinsam mit weiteren engagierten Jugendlichen durch den Stadtteil St. Georg. Dabei projizierten sie unter anderem Gesichter von Holocaust-Opfern an Hauswände, verlasen Namen von deportierten jüdischen Bewohnern des Stadtteils, setzten sich in szenischen Elementen mit der Unmenschlichkeit während der NS-Zeit auseinander. „Wir wollten Geschichte lebendig werden lassen und Empathie mit den verfolgten und ermordeten Menschen wecken“, sagt Yasemin Rahimi.

Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium

Schülerinnen und Schüler des Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums in Eimsbüttel haben zwei Wandgemälden der Künstlerin Gretchen Wohlwill eine Theatrale Performance gewidmet. Die einstige Kunstlehrerin der Schule war 1933 nach mehr als zwanzigjähriger Tätigkeit entlassen worden, weil sie Jüdin war. Ihre beiden Bilder im Treppenaufgang der Schule wurden unkenntlich gemacht. Erst 1993 wurden die Bilder wieder freigelegt und restauriert.

Gymnasium Altona

Die Schülerin Katharina Taschinski vom Gymnasium Altona beschäftige sich mit der Aufarbeitungsgeschichte des ehemaligen KZ Neuengamme. In einer Dokumentation stellte sie den fragwürdigen Umgang der Stadt Hamburg mit dem ehemaligen KZ nach Kriegsende dar. Und sie gestaltete ein Mahnmal, das sich gegen das Schweigen und das Leugnen der NS-Verbrechen wendet.

Stadtteilschule Bergedorf

In der Stadtteilschule Bergedorf haben Schülerinnen und Schüler mit Lehrerinnen und Lehrern eine AG gegründet, die sich für mehr Akzeptanz von queeren Personen einsetzt. Sie informieren über queere Themen und kämpfen gegen Ausgrenzung. Dazu haben sie ein Video gedreht, das ihr Anliegen auf ansprechende Weise auf den Punkt bringt.

Quelle: Newsletter des Amtes für Bildung der Behörde für Schule und Berufsbildung vom 3.11.2022