Filmtipp: Qualität in Berliner Ganztagsschulen : Datum:

In der Carl-Schurz-Grundschule Spandau gehört der Koch zur Gesamtkonferenz. Dieses und andere gute Beispiele für die neuen Qualitätsstandards zeigen Kurzfilme der Berliner Serviceagentur Ganztag.

„So macht Berlin Ganztagsschule“ lautet die Einführung in fünf Kurzfilme mit Best-practice-Beispielen aus Berliner Ganztagsschulen: der Paul-Löbe-Schule Reinickendorf, der Carl-Schurz-Grundschule Spandau, der Erika-Mann-Grundschule Wedding, des Humboldt-Gymnasiums Tegel, der Athene-Grundschule Zehlendorf, des Campus Hannah Höch Reinickendorf und der Mark-Twain-Schule Tegel,

Nachdem 2021 die neuen Qualitätsstandards für die inklusive Berliner Ganztagsschule durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie verabschiedet wurden, geben die genannten Berliner Schulen – gebundene und offene Ganztagsschulen – in den Kurzfilmen einen Praxiseinblick in die Qualitätsbereiche Kooperation, Zeit, Bildungselemente, Verpflegung und Raum.

Im Film „Best Practice - Kernbereich Kooperation“ erläutert beispielsweise Schulpsychologe Ali Çoruh von der Paul-Löbe-Schule die multiprofessionelle Arbeit in Teams, die von der Schulleitung bis zur Schulsozialarbeit reichen. Weitere Themen aus verschiedenen Schulen sind Teamstunden, Leitungs- und Steuerungsteams oder die Rolle des Kochs in der Gesamtkonferenz.

Für den „Kernbereich Zeit“ erläutern neben Schulleiterin Claudia Kremer auch eine Schülerin und ein Schüler des Siemens-Gymnasiums Spandau das Zeitmodell des gebundenen Ganztagsgymnasiums, das „Lernzeit“ und „Studienzeit“ einbezieht. Das Rhythmisierungskonzept der Erika-Mann-Grundschule Wedding stellt der Koordinierende Erzieher Mike Menke vor.

Zum „Kernbereich Bildungselemente“ zählen etwa die „Lernberatung“, die das Humboldt-Gymnasium Tegel als Unterrichtsfach für die jeweils neuen Schülerinnen und Schüler eingeführt hat, in halber Klassenstärke, sodass sie anschließend „qualifizierter“ die vielen klassenübergreifenden Kurse belegen zu können. Zu den Bildungselementen verschiedener Schulen gehören aber auch der Klassenrat, Musik und Bewegung, Schülerfirmen, Sozialprojekte, vielfältige AG-Angebote oder Schulgarten und Schulteich

In Berlin wird auch auf den „Kernbereich Verpflegung“ viel Wert gelegt. Beeindruckend ist besonders der „partizipatorische Ansatz der Essensplanung“ in der Carl-Schurz-Grundschule, wo „Chefkoch“ Robert Seyfarth gemeinsam mit den Kindern die Speisepläne entwickelt. Jede Klasse darf für zwei Wochen den Speiseplan der Schule erstellen. Selbstverständlich wird dabei der Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung berücksichtigt, er ist in Berlin verpflichtend. Weitere Themen sind Mittagessensausschuss, Ausstattung der Mensa und die Atmosphäre beim Essen.

Fünfter Qualitätsbereich ist der „Kernbereich Raum. „Offene Lernetagen“ wie im Campus Hannah Höch, ein „Sportdeck“ mit Verkehrsgarten in der Athene-Grundschule, aber auch die Frage, ob Räume als „Bereiche“ genutzt werden oder multifunktionell ausgestattet sind, beschäftigen die Schulen.

Die Kurzfilme sind durchweg sehenswert, ermöglichen sie doch anschaulicher als Textbeschreibungen, welche Lösungen in Schulen zur Erfüllung der vorgegebenen Standards gefunden werden. Besonders ist auch, dass in den Filmen nicht nur Schulleiterinnen und Schulleiter, sondern erfreulicherweise auch Schülerinnen und Schüler die Schulkonzepte erläutern. Ebenso kommen Koordinierende Erzieherinnen und Erzieher, AG-Leiter und Köche zu Wort.

Ein Grundschüler empfindet es als „Ehre“, an der Speiseplanerstellung mitzuwirken. Ein Schüler eines Gymnasiums sagt über die Garten-AG und den Schulteich, diese sollten „für mehr Schönheit in der Schule sorgen“. Das ist sehr überzeugend.

Alle fünf Kurzfilme finden sich auf der Seite „Ganztagsschulen“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin