Baden-Württemberg: „Lernen für alle mit Rückenwind und Sport“ : Datum:
Baden-Württemberg weitet sein Pilotprojekt „Lernen für alle mit Rückenwind und Sport“ aus. Sportunterricht in Vorbereitungsklassen nutze auch dem Spracherwerb, so Kultusministerin Theresa Schopper.
Baden-Württemberg erweitert sein Pilotprojekt „Lernen für alle mit Rückenwind und Sport“. „Das Projekt zeigt, dass Sportunterricht in Vorbereitungsklassen dem Spracherwerb nutzt. Die Erfahrungen können helfen – bei der Kooperation von Schulen und Vereinen und auch im Ganztag“, sagt die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport Theresa Schopper.
Weil Sport nicht nur hilfreich für den Lernerfolg ist, sondern auch Menschen und Kulturen verbinden kann, gibt es seit diesem Schuljahr das Pilotprojekt „Lernen für alle mit Rückenwind und Sport“. Sportunterricht fördert hier den Spracherwerb, die Integration und das gemeinsame Miteinander. Kultusministerin Theresa Schopper besuchte Ende Juli mit Thomas Riecke-Baulecke, dem Präsidenten des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, zwei Vorbereitungsklassen der Friedrich-Hoffmann-Gemeinschaftsschule im Reutlinger Stadtteil Betzingen und schaute sich eine Sport- und eine Schwimmunterrichtseinheit an.
Theresa Schopper: „Mir gefällt das Projekt so gut, weil es großes Potenzial birgt und mehrere Facetten anspricht, wie Spracherwerb, Integration, Motivation, sozial-emotionales Wohlbefinden oder auch die Lernleistung. Es zeigt, dass Sportunterricht in Vorbereitungsklassen einen ganzen Fächer von Vorteilen mit sich bringt“, sagte Schopper und fügte an: „Darüber hinaus können sich unsere Schulen mit den Vereinen vernetzen. Das kann uns zudem bei der so wichtigen Kooperation unserer Schulen mit den Sportvereinen auch im Hinblick auf den Ganztag helfen. Und außerdem Talente in die Vereine bringen.“
Insgesamt könne das Projekt zur Bildungs- und Chancengerechtigkeit beitragen und alle an der Schullandschaft Beteiligten bereichern. Deshalb will das Kultusministerium das Projekt ausbauen, die Erfahrungen mittels Fortbildungen in die Fläche tragen und den Sportunterricht zum festen Bestandteil einer VKL-Stundentafel machen.
Zielgruppe wird deutlich erweitert
„Lernen für alle mit Rückenwind und Sport“ basiert auf einer erfolgreichen Kooperation mit dem Landessportverband Baden-Württemberg und wird bis Juli 2024 in eine erweitere Pilotierungsphase gehen. Künftig werden auch Grundschulen und weiterführende Schulen mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt in das Projekt einbezogen werden, das damit auch die Sekundarstufe I anspricht. Die Erfahrungswerte aus der erweiterten Pilotierungsphase sollen in den weiteren Ausbau sowie in die grundsätzliche Lehrkräfte-Fortbildung einfließen. Insgesamt sind hierfür für das kommende Schuljahr etwa 100.000 Euro aus den Mitteln von Lernen mit Rückenwind vorgesehen.
„Bewegung ist nicht allein für die körperliche und psychische Entwicklung von großer Bedeutung. Sportunterricht ermöglicht wichtige Erfahrungen im sozialen Miteinander, im fairen Umgang beim Spielen und Wettkämpfen, beim Einhalten und Ausgestalten von Spielregeln – auch deshalb ist Sportunterricht ein unverzichtbarer Bestandteil des Bildungs- und Erziehungsauftrags von Schule“, so Thomas Riecke-Baulecke.
Ruth Smith, Klassenlehrerin einer Vorbereitungsklasse an der Friedrich-Hoffmann-Gemeinschaftsschule, sagte über das Projekt: „Für uns Lehrkräfte ging es in diesem Projekt nicht nur um den erfolgreichen Spracherwerb, sondern auch um die Teamfähigkeit, die Ausgeglichenheit und vor allem die Freude, die der Sportunterricht mit sich bringt.“ Schulleiterin Daniela Halder ergänzte: „Sport und Bewegung bringen überall Menschen auch über kulturelle Unterschiede hinweg zusammen und können so den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Sport integriert jedoch nicht per se, es bedarf bestimmter Rahmenbedingungen, die wir durch dieses Projekt geschaffen haben.“
Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg