Stadt Braunschweig: Raumprogramme für den Ganztag : Datum:

Vor dem Hintergrund steigender Schülerzahlen und dem Ganztagsausbau hat die Stadt Braunschweig zahlreiche Raumprogramme beschlossen.

Der Verwaltungsausschuss der Stadt Braunschweig hat mehrere Entscheidungen gefasst, die den weiteren Ausbau von Schulen betreffen. So wurden eine Reihe von Raumprogrammen beschlossen, die eine wichtige Etappe darstellen, um die Vorhaben weiter planen und vorbereiten zu können. Zum Teil geht es dabei um den Ausbau zum Ganztagsbetrieb.

„Dies sind längst nicht alle Erweiterungen und Sanierungen, die wir an Schulen derzeit planen, doch sie machen schlaglichtartig die Dimension der Herausforderung deutlich, vor der wir organisatorisch und finanziell vor dem Hintergrund steigender Schülerzahlen und dem Ganztagsausbau stehen. Ich stehe dazu, dass wir diese Herausforderung annehmen und gute Bildungsbedingungen und -chancen für Kinder und Jugendliche sichern und schaffen wollen", sagte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum.

So soll die Realschule Sidonienstraße einen Neubau erhalten, der den Ausbau zu einer dreizügigen Ganztagsschule ermöglicht. Dieser soll u. a. eine Mensa mit Küche enthalten. Zudem entstehen Räume für die Kooperation mit der Oswald-Berkhan-Schule, Förderschule geistige Entwicklung. Für die Gesamtmaßnahme sind in den kommenden Jahren Investitionen von 24 Millionen Euro (aktueller Stand) veranschlagt. 

Das Raumprogramm wurde auch verabschiedet für die Sanierung und Erweiterung der Grundschule Broitzem. Dafür sind Umnutzungen von Räumen im Gebäude Kruckweg geplant. Außerdem sollen in einem Erweiterungsbau u. a. eine Mensa mit Küche und Fachunterrichtsräume entstehen. Saniert wird zudem die Sporthalle der Schule und das Vereinsheim des SV Broitzem. Für das Gesamtprojekt sind für die kommenden Jahre etwa 14,3 Millionen Euro (aktueller Stand) veranschlagt. Der Stadtbezirksrat hat darum gebeten, die Pausenhalle im Gebäude Kruckweg zu erhalten und die nach der Erweiterung nicht mehr benötigte Liegenschaft Große Grubestraße 30 nicht zu veräußern. Derzeit wird geprüft, ob es dafür eine Nachnutzung geben kann.

Beschlossen hat der Verwaltungsausschuss auch das Raumprogramm für eine weitere zweizügige Grundschule in der Weststadt, da die Kapazitäten an den Grundschulen Ilmenaustraße, Altmühlstraße und Rheinring nicht mehr ausreichen. Wegen der besonderen demografischen Dynamik in der Weststadt wird die neue Grundschule so konzipiert, dass eine Erweiterung zu einer dreizügigen Kooperativen Ganztagsgrundschule möglich ist. Im etwa 1.600 Quadratmeter großen Neubau soll unter anderem eine Mensa untergebracht werden, die auch als Aula genutzt werden kann. Errichtet werden soll zudem eine 1-fach-Sporthalle. Für Neubau von Schule und Sporthalle sind für die kommenden Jahre etwa 26 Millionen Euro (aktueller Stand) vorgesehen. 

Neu entstehen soll in den kommenden Jahren eine Mensa und 2-fach-Sporthalle auf dem Grundstück des Lessinggymnasiums Wenden, die sowohl vom Lessinggymnasium als auch von der Grundschule Wenden genutzt werden. Die derzeitige Mensa im Gebäude des Lessinggymnasiums wird wegen der künftigen Fünf- und temporär sogar Sechszügigkeit des Gymnasiums nicht mehr ausreichen. Mit Blick auf das Baugebiet Wenden-West und die künftige Vierzügigkeit einschließlich Ganztagsbetrieb benötigt auch die Grundschule Wenden eine Mensa. Gleichfalls künftig nicht ausreichen werden die 3-fach-Sporthalle des Lessinggymnasiums und die 1-fach-Sporthalle der Grundschule Wenden. Sie sollen künftig durch eine 2-fach-Halle ergänzt werden. Für die beiden Neubauten sind inklusive der Neugestaltung der Außensportanlage des Gymnasiums etwa 21 Millionen Euro (aktueller Stand) angesetzt. Der Start des Ganztagsbetriebs der Grundschule Wenden ist frühestens zum Beginn des Schuljahrs 2027/28 denkbar.

Des Weiteren hat der Verwaltungsausschuss zugestimmt, für mehrere bauliche Projekte an Schulen, die derzeit geplant werden, sogenannte Interessenbekundungen einzureichen. Die Verwaltung hat Projekte ausgewählt, für die sie auf diesem Wege eine Förderung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen beantragen möchte. Das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ fördert den Bau herausgehobener Projekte im Sinne einer nachhaltigen sozialen Stadtentwicklung. So sollen Fördergelder unter anderem für den Neubau der Drei-Fach-Sporthalle an der vierzügigen Grundschule Querum beantragt werden. Mit Blick auf die Baugebiete „Dibbesdorfer-Straße-Süd“ und „Holzmoor-Nord“ ist von einer Zunahme der Schülerzahlen auszugehen. Die bestehende Ein-Fach-Halle ist zu klein und entspricht nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben. Insgesamt geht die Verwaltung derzeit von Kosten in Höhe von etwa 32 Millionen Euro für das Gesamtprojekt aus, das von 2024 bis 2027 entstehen soll. Für den Schulbau selbst sollen auch Fördermittel aus einem anderen Bundesprogramm beantragt werden. 

Ebenfalls Fördermittel aus dem genannten Programm wird die Stadtverwaltung nun beantragen für eine neue 1,5-fach-Sporthalle an der Ackerstraße/Ecke Helmstedter Straße für das Gymnasium Gaußschule. Um Erweiterungen auf dem sehr begrenzten Gelände am Löwenwall künftig zu ermöglichen, muss die bisherige, zu kleine Sporthalle perspektivisch Platz machen. Der Neubau der Sporthalle wird mit der Stadtbahn gut erreichbar sein. Die Kosten sind bisher mit 5,9 Millionen Euro veranschlagt.

Schließlich hat der Verwaltungsausschuss auch zugestimmt, dass die Verwaltung eine Förderung für den Neubau einer 2-fach-Sporthalle für das Wilhelm-Gymnasium beantragt. Im Rahmen der Sanierungs- und Erweiterungsvorhaben an beiden Schulstandorten ist auch der Abriss der bestehenden Ein-Fach-Sporthalle an der Außenstelle der Schule vorgesehen, da diese nicht mehr ausreicht und nicht den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Die Kosten des Neubaus der Sporthalle inklusive Abriss der alten Halle werden aktuell auf etwa 8,2 Millionen Euro geschätzt.

Quelle: Stadt Braunschweig