Bildungsminister drücken Daumen für Olympia : Datum:
Der DOSB ist mit 154 Sportlerinnen und Sportlern bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang am Start. Viele kommen aus "Eliteschulen des Sports". Die vielfach auch Ganztagsschulen sind.
Am 9. Februar starteten die XXIII. Olympischen Winterspiele. Gastgeber im Jahr 2018 ist die südkoreanische Stadt Pyeongchang. Der Deutsche Olympische Sportbund ist mit einem Team von 154 Sportlerinnen und Sportlern am Start. In Pyeongchang kommen sieben Sportarten (Skisport, Biathlon, Rennschlitten, Bobsport, Curling, Eishockey, Eislauf) in 15 Disziplinen zur Austragung. Insgesamt 102 Medaillen (jeweils Gold, Silber, Bronze) werden vergeben. Bayern und Thüringen sind schon jetzt ziemlich erfolgreich – was nicht zuletzt mit den "Eliteschulen des Wintersports" zu tun hat.
Die Fahne für das deutsche Team trug zur Eröffnung Eric Frenzel vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal, mehrfacher Weltmeister in der Nordischen Kombination, 2015 und 2016 Sachsens Sportler des Jahres und heute Pate des Gymnasiums Neustadt an der Waldnaab für "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage".
Begabungen und ein starker Wille, sportliche Höchstleistungen mit Anforderungen der Schule zu verbinden
Zwei bayerische Schülerinnen der Eliteschulen des Sports in Berchtesgaden und Oberstdorf gehen in Pyeongchang für das deutsche Nationalteam an den Start, um eine der begehrten Medaillen bei den XXIII. Olympischen Winterspielen – drei Monate später geht es für die beiden um den Endspurt zum Abitur. Ab dem 2. Mai werden sie sich den Abiturprüfungen stellen. Darauf wurden und werden sie in den bayerischen Eliteschulen des Wintersports vorbereitet: Jana Fischer am Gertrud-von-le-Fort-Gymnasium in Oberstdorf, Celia Funkler am CJD Berchtesgaden. Die beiden bayerischen Schülerinnen wurden vom DOSB für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Jana Fischer tritt in Korea in der Disziplin Snowboard Cross an und Celia Funkler im Ski Cross.
"Ich drücke unseren beiden Schülerinnen ganz besonders die Daumen, dass sie in Pyeongchang Erfolg haben. Es gehören enorme Begabungen und ein starker Wille dazu, sportliche Höchstleistungen mit den Anforderungen der Schule zu verbinden. Die Nominierungen zeigen einmal mehr die sehr erfolgreiche Arbeit der Eliteschulen des Sports in Berchtesgaden und Oberstdorf. Sie bestätigen auch den erfolgreichen Weg der Staatsregierung, gemeinsam mit dem Olympiastützpunkt Bayern und den bayerischen Sportfachverbänden auf Grundlage der bundesweiten Spitzensportstrukturen den Nachwuchs im olympischen Wintersport mit seinen besonderen Anlagen voranzubringen", erklärte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle.
Bayerns Eliteschulen des Sports sind eine Art Kaderschmiede des olympischen Wintersports unter der schwarz-rot-goldenen Flagge. 25 ehemalige Schülerinnen und Schüler der CJD Berchtesgaden und 12 ehemalige des Gertrud-von-le-Fort-Gymnasiums in Oberstdorf gehören zu den deutschen Wintersporthoffnungen bei den XXIII. Olympischen Winterspielen in Pyeongchang. Dazu zählen z. B. Viktoria Rebensburg (Riesenslalom), Johannes Rydzek (Nordische Kombination), Andreas Wellinger, Katharina Althaus (beide Skispringen), Felix Loch und Natalie Geisenberger (beide Rennschlitten).
"Wir drücken die Daumen für Olympia"
"Wir drücken die Daumen für Olympia", heißt es auch in Thüringen. 14 Sportlerinnen und Sportlern vertreten den Freistaat Thüringen. Hinzu kommen zahlreiche Trainer und Betreuer, allen voran der Biathlon-Bundestrainer der Herren, Mark Kirchner, und der Sportdirektor der Langläufer, Andreas Schlütter. "Knapp ein Zehntel des deutschen Teams startet für einen Thüringer Verein. Viele weitere Beteiligte wirken hier. Das zeigt, dass wir im internationalen Wettbewerb mithalten können und hervorragende Trainingsbedingungen vor Ort bieten. Darauf bin ich sehr stolz", so Ministerpräsident Bodo Ramelow, der persönlich nach Südkorea reisen wird.
"Am 18. Februar werden wir im Deutschen Haus die Werbetrommel für Oberhof und die Austragung der Biathlon-Weltmeisterschaft 2023 in der Stadt am Rennsteig rühren", erklärt der Ministerpräsident. "Gemeinsam mit vielen Akteuren aus Thüringen wollen wir in Pyeongchang bei den Entscheiderinnen und Entscheidern aus anderen Nationen die richtigen Weichen stellen, um dieses hochkarätige Sportereignis zu uns zu holen." Doch werde er seinen Aufenthalt auch nutzen, um olympische Wettkampf-Atmosphäre live zu spüren, kündigt Ramelow an. "Auf jeden Fall werde ich mindestens einmal die Gelegenheit haben, vor Ort mitzufiebern, wenn unsere Olympioniken an den Start gehen. Nachdem ich schon unzählige Biathlon-Wettkämpfe in Oberhof erleben konnte, freue ich mich ganz besonders auf den Massenstart der Herren. Aber auch in allen anderen Disziplinen wünsche ich unseren Sportlerinnen und Sportlern erfolgreiche Spiele – als Lohn für jahrelanges, diszipliniertes und hartes Training, für Ausdauer und Fleiß."
Bildungs- und Sportminister Helmut Holter: "Oberhof ist und bleibt das führende Wintersportzentrum in Thüringen für den Leistungs- und Spitzensport."
Für Thüringer Vereine treten z. B. an: Patrick Beckert (Eisschnelllauf), Victoria Carl (Skilanglauf), Christopher Grotheer (Skeleton), Erik Lesser (Biathlon), Juliane Seyfarth (Skispringen), Sascha Benecken, Toni Eggert, Dajana Eitberger, Tatjana Hüfner (alle Rennschlitten), Mariama Jamanka (Bob). Besondere Medaillenhoffnungen gelten dem Rennrodler-Doppel Toni Eggert und Sascha Benecken. Aber auch für Erik Lesser, Mariama Jamanka und Patrick Beckert stehen die Chancen gut, den Sprung aufs Treppchen zu schaffen.
Sieben Eliteschulen des Wintersports
Deutschlandweit gibt es 43 Eliteschulen des Sports. Die Auszeichnung wird vom DOSB an Schulen vergeben, für die die spitzensportliche Talentförderung im Mittelpunkt steht. Die Eliteschulen des Sports sind immer an Olympiastützpunkte angebunden. Oft haben die Olympiastützpunkte außerdem Partnerschulen mit Sportprofil. An Sportschulen können in der Regel alle Schulabschlüsse abgelegt werden.
Zu den sieben Sportschulen, die für Wintersportarten qualifizieren, gehören u. a. das Gertrud-von-le-Fort-Gymnasium Oberstdorf in Bayern, das Gymnasium Klingenthal und das Sportgymnasium Chemnitz in Sachsen oder das Sportgymnasium Oberhof in Thüringen. Eliteschulen des Sports arbeiten fast immer ganztägig.
Partnerschule des Wintersports ist auch das St.-Irmengard-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen, das junge Talente in Ski alpin, Langlauf, Biathlon, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf und Eishockey fördert. Auf der Schulhomepage heißt es: "Die St.-Irmengard-Schulen sind stolz auf ihre ehemaligen Schülerinnen, die den Durchbruch in die Weltelite ihrer Sportart geschafft haben." Zu diesen gehört Gold-Biathletin Laura Dahlmeier, die jungen Schülerinnen-Reporterinnen der 5. Klasse einmal ein Interview gab und sagte: "Ohne die Unterstützung der Lehrer hätte ich Sport und Schule sicherlich nicht so gut unter einen Hut bekommen."
Rodlerin Natalie Geisenberger hat, wie auch Riesenslalom-Hoffnung Viktoria Rebensburg und Skispringer Andreas "Andi" Wellinger, das CJD Berchtesgaden besucht. Letzterer erhielt selbstverständlich Glückwunsche seiner ehemaligen Schule, nachdem er in Pjeongchang "mit einem sensationellen zweiten Sprung von der Normalschanze" olympisches Gold holte. "Nicht umsonst wurde er an unserer Schule gleich mehrmals als Sportler des Jahres ausgezeichnet!"
Die Rennrodler Toni Eggert und Sascha Benecken stammen aus Suhl und besuchten das Sportgymnasium Oberhof, aus dem auch Rodlerin Dajana Eitberger, Skilangläuferin Victoria Carl und Biathlet Erik Lesser kommen. Bobpilotin Mariama Jamanka wiederum hat einst das sportbetonte Friedrich-Engels-Gymnasium in Berlin-Reinickendorf besucht, wo sie als Leichtathletin begann. Die "Thüringer Allgemeine" nennt sie nun "Oberhofs coole Berlinerin".
Das Gertrud-von-le-Fort-Gymnasium freut sich gar, dass es ganze "9% des gesamten Olympiateams" hervorgebracht hat. Darunter ist neben der "Ehemaligen" Katharina Althaus (Skispringen) auch Jana Fischer (Snowboard Cross), die immer noch das Gymnasium besucht.
"Wir wünschen Jana und unseren Ehemaligen erlebnis- und erfolgreiche Olympische Spiele!"
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Quellen: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst,
Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
und Recherchen der Redaktion