#niewiederistjetzt – Unterrichtsmaterialien und Unterstützung : Datum:

#niewiederistjetzt – zum Gedenken an den 9. November 1938 gibt es deutschlandweit Aktivitäten und Bildungsangebote sowie Unterstützung für Schulen mit Unterrichtsmaterialien.

In Berlin führt das Gottfried-Keller-Gymnasium auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit der Landespolizeiakademie Berlin und dem Walther-Rathenau-Gymnasium eine Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Pogromnacht vom 9. November 1938 durch. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Detlef Wagner, BVV-Vorsteherin Judith Stückler sowie die Bezirksamtsmitglieder Heike Schmitt-Schmelz und Christoph Brzezinski werden an der Gedenkveranstaltung teilnehmen. Der traditionelle Schweigemarsch startet um 16.30 Uhr gegenüber dem Gedenkstein für den ermordeten Außenminister Walther Rathenau an der Ecke Erdener Straße/Koenigsallee und endet mit Worten des Gedenkens am Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald.

Für das Gottfried-Keller-Gymnasium dient die Veranstaltung „nicht nur dazu, die Erinnerung an das, was vor 85 Jahren unter den Augen der Berlinerinnen und Berliner vor sich ging, wach zu halten – sie ist gleichzeitig ein anhaltendes Zeichen gegen Rassismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit und damit ein zentraler Bestandteil unseres Selbstverständnisses als Schulgemeinschaft.“

Das Carl-Humann-Gymnasium in Essen hat eine Webseite zu diesem Anlass gestaltet. Dort heißt es unter anderem: „Das Erinnern an die Verbrechen der Deutschen an ihren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern während des Nationalsozialismus und der Protest gegen jede Form von Menschenhass erscheint uns somit wichtiger denn je.“

Unter dem Motto #niewiederist jetzt haben Vertreterinnen und Vertreter von Religionen und gesellschaftlichen Gruppen in Nordrhein-Westfalen zum 9. November 2023 eine Erklärung unterzeichnet, die unter anderem an die Verantwortung, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen, erinnert.

Alle Bildungs- und Kultusministerien der Länder stellen bereits umfangreiche Unterrichtsmaterialien und Hilfen zum Umgang mit dem Thema, darunter auch mit dem Nahost-Konflikt zur Verfügung.

So haben das Bayerische Kultusministerium und die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) in Dillingen eine aktuelle Online-Veranstaltungsreihe für Lehrkräfte aufgesetzt, bei dem die Themen Antisemitismus und Extremismus im Fokus stehen. Die Online-Veranstaltungsreihe mit 15 Veranstaltungen (weitere sind in Planung) trägt den Titel „Eskalation im Nahen Osten: Politische, historische und pädagogische Perspektiven auf den Nahostkonflikt“. Die Fortbildungen haben im Oktober begonnen und finden vorerst bis Ende Januar statt. Kultusministerium und ALP arbeiten hier auch mit dem Lehrstuhl für Jüdische Geschichte an der LMU München und der von Ahmad Mansour gegründeten Initiative Mind Prevention zusammen. 

Zur altersgemäßen Thematisierung der aktuellen Lage im Nahen Osten hat das Hessische Kultusministerium Materialien, Hinweise und Anregungen für den Unterricht und den Umgang mit möglicherweise auftretenden Konflikten zusammengestellt.

Das Landesschulamt Sachsen-Anhalt hat in Zusammenarbeit mit dem Ansprechpartner für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus und dem Verein OFEK Sachsen-Anhalt für alle Schulen des Landes ein Ergänzungskapitel zum Thema Antisemitismus erarbeitet, das den schulischen „Krisenordner“ ergänzen wird. Es berät umfassend zu umgehender und nachfolgender Intervention auf der individuellen Ebene, der schulischen Ebene einschließlich Opferhilfe, unterrichtlicher Aufbereitung und Elternarbeit.

Quellen und Beispiele:

Berlin

Gottfried-Keller-Gymnasium Berlin

Carl-Humann-Gymnasium Essen

Bayern

Baden-Württemberg

Rheinland-Pfalz

Hessisches Kultusministerium

Ministerium für Bildung Mecklenburg-Vorpommern

Ministerium für Bildung Sachsen-Anhalt

Land Nordrhein-Westfalen